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Der Wiesenwirt erzählt unsere Geschichte
Wie alles begann
Wie kommt man auf die Schnapsidee, in einem kleinen Dorf in der Altmark mit circa 350 Einwohnern, einen ehemaligen Bauernhof in ein Landhotel umzuwandeln?
Diese Frage wird mir bis heute noch von vielen Gästen gestellt. Ein kurzer Rückblick.
Meine Frau und ich sind Kinder der DDR. Wir lernten uns an der EOS in Beetzendorf kennen. Wir beide machten unser Abitur 1978 beziehungsweise 1979. Für mich gab es zu dieser Zeit nur einen einzigen Berufswunsch, nämlich Trainer für die Leichtathletik zu werden. Ich bestand auch die Eignungsprüfung an der DHFK in Leipzig und hatte eine Studienzusage für das Studienjahr 1981. Meine Frau, geprägt durch die Landwirtschaft, hatte den Wunsch, Tierproduktion in Leipzig zu studieren und tat dies auch.
Ich, Jockel, hatte während meiner dreijährigen Dienstzeit bei der NVA einen schweren Motorradunfall. Dieser beendete meine sportliche Trainerlaufbahn. Ich wechselte deshalb dann in die Landwirtschaft und wurde Technischer Leiter in der Tierproduktion Winterfeld. Meine Frau übte die Funktion nach ihrem Studium als Futterökonom auch in der Tierproduktion Winterfeld aus.
Im Wendejahr 1989 stand für uns beide fest, dass wir den elterlichen Bauernhof wieder einrichten.
Nach dem Fall der Mauer im November wurden diese Gespräche natürlich sehr intensiviert, aber es wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen.
Zum Jahreswechsel 1989/ 1990 wurde meine Ungeduld immer größer. Am 2. Januar 1990 fuhr ich früh morgens gegen 7:30 Uhr zum LPG Büro und gab meine Kündigung ab. Eine halbe Stunde später begann ich mit Abrissarbeiten in unserem Schweinestall und stellte damit meine Familie vor vollendete Tatsachen. Meine Frau und meine Schwiegermutter sahen das gelassen und lenkten ein, unser Vater verstand die Welt nicht mehr. Zehn Monate später, am 13. Oktober 1990, eröffneten wir unser kleines, eigenes Restaurant mit 30 Sitzplätzen im Innenraum und mit einer kleinen Terrasse.
Das Wieseneck 1992
Namensgeber unseres kleinen Restaurants war unsere Mutter Christa. In der Assoziation der Wiese hinter unserem
Grundstück und der Familienbezeichnung im Dorf, Eckschulz, entstand der Name Wieseneck. Mit einem unbeschreiblichen Pioniergeist und einem sehr großen Enthusiasmus entwickelte sich aus dieser kleinen Gaststätte ein Gästemagnet in der Region und schnell auch darüber hinaus.
Das Wieseneck 1997
Nach dreieinhalb Jahren platzten wir aus allen Nähten. Im August 1994 dann wurde das Wieseneck erweitert. Das neue Konzept sah vor, dass wir neben einer guten à la carte Küche auch Familienfeiern ausrichten und Übernachtungen anbieten können. Noch im Jahr 1994 entstand dann das „neue Wieseneck“. Ab dieser Zeit wurde auch in den Bereichen eines Hotelbetriebes investiert. Dafür wurden Stück für Stück alle verfügbaren Räume im damaligen elterlichen Wohnhaus zu Hotelzimmern umgestaltet.
Das neue Konzept erwies sich als sehr erfolgreich. So war es nur eine Frage der Zeit, wann eine nächste Expansion stattfinden sollte.
1999 bis Ende 2000 gestaltete sich das Wieseneck wieder neu. Der Saal wurde noch einmal vergrößert. Das alte Kuhstallgebäude wurde mit in die Räumlichkeiten eingebunden. Es war eine sehr bewegte und rasante Zeit.
Die Brände
2004 ereilte uns dann ein katastrophales Ereignis! Ende Januar 2004 brannte unser erst 2000 fertiggestellter Saal durch ein verheerendes Feuer komplett nieder. Dieses Ereignis war deshalb so katastrophal, weil bei den Löscharbeiten zwei Feuerwehrleute aus der Freiwilligen Feuerwehr Winterfeld schwerste Brandverletzungen erlitten. Den Kameraden geht es Gott sei Dank nach langem Krankenhausaufenthalt und Behandlungen wieder gut und sie stehen wieder fest im Leben.
Es folgte eine sehr harte Zeit des Wiederaufbaus. Nach nur halbjähriger Bauzeit konnten wir im Juni 2004 die erste Familienfeier auf dem Saal ausstatten. Zur gleichen Zeit wurden weitere neue Hotelzimmer errichtet, so dass dann die Gesamtkapazität von 20 Hotelzimmern erreicht wurde. Unsere Gäste ließen uns nicht im Stich und kehrten schnell in das neue Wieseneck zurück.
Dann passierte das Unfassbare!!!
Während der Silvesterfeier 2006 brannte gegen Mitternacht unser großes Fachwerkhaus nieder. In diesem befanden sich unser Hotel und unsere privaten Wohnräume der Familie. Ausgelöst wurde der Brand durch das Einschlagen von Feuerwerkskörpern. Diese Tragödie war lange nicht greifbar und stellte uns auch deshalb vor große, mentale Probleme. Aber es ging weiter!
Durch das unbeschreiblich große Engagement der Familie, enger Freunde und der beteiligten Firmen konnte auch diese Katastrophe überwunden werden.
2007 wurden dann im neuen Gebäude zuerst die Privaträume fertiggestellt, ein Jahr später, 2008 dann das neue Hotel. In der Folgezeit entstanden auch komplett neue Außenanlagen, die heute das Gesamtbild vom Landhotel Wieseneck prägen.
Die Geschichte geht immer weiter...
Das Wieseneck 2009
Was wäre das Landhotel Wieseneck ohne die Menschen, die es bewirtschaften. In den Anfangsjahren stand die Chefin allein in der Küche, der Chef an der Theke und der Vater half mit.
Mit zunehmenden Erweiterungen war natürlich auch der Personalbedarf höher. Ab 1994 waren im Wieseneck schon sechs Mitarbeiter tätig. Erfolgreich wurden im Landhotel Wieseneck Lehrlinge ausgebildet.
Einige von ihnen sind noch heute im Landhotel Wieseneck beschäftigt und prägen mit ihrem Können und mit ihrer Inspiration das heutige Wieseneck. Unsere Mitarbeiter sind mit uns bis heute durch dick und dünn gegangen. Was wären Chef und Chefin ohne solche Menschen? Wir schauen immer zuversichtlich in die Zukunft und werden uns weiterhin allen Veränderung stellen und glauben, an eine noch sehr lange erfolgreiche Zeit...
Das Wieseneck 2018
Das Wieseneck 2024